Aus den Händen von Ministerpräsident Horst Seehofer (3.v.l.) und dem MU Landesvorsitzenden Hans Michelbach (rechts) erhielten Stefan Voit (3.v.r.) und seine Ehefrau Margit (2.v.r.) von der gleichnamigen Stahlbaufirma Voit aus Waidhaus/Pleystein den begehrten bayerischen Mittelstandspreis – als Leuchtturm für die Oberpfalz. Es gratulierten der MU-Bezirksvorsitzende Josef Zimmermann (rechts) und sein Stellvertreter Harald Gollwitzer (2.v.r.). Bild (hfz)
Erlangen/Waidhaus/Pleystein. (sp) „60 Prozent der Arbeitsplätze, 80 Prozent der Ausbildungsplätze in Bayern und Deutschland leben vom Mittelstand! Die CSU Mittelstands-Union zeichnet alle zwei Jahre ausgewählte Unternehmen mit dem bayerischen Mittelstandspreis aus. „Die Preisträger leisten Hervorragendes, sie leben ihr Geschäft mit Leidenschaft für ihr Produkt, für ihre Mitarbeiter, für die Region und nach den Grundsätzen des ehrbaren Kaufmanns“, hieß es in der Laudatio.
Beim Mittelstandstag in Erlangen erhielt Stefan Voit, Chef und Gründer der gleichnamigen Metallbaufirma aus Waidhaus die begehrte Ehrung – als „Leuchtturm“ für die Oberpfalz.
Qualität, Zuverlässigkeit und Termintreue – dafür steht, die voit stefan GmbH (www.stahlfertiger.de) seit ihrer Gründung im Jahr 2002 – und davon konnte sich der MU-Vorsitzende Hans Michelbach persönlich bei einer Unternehmensbesichtigung im vergangenen Jahr beim aktiven MU-Mitglied Stefan Voit überzeugen!
Gefertigt werden Stahlhallen für die Industrie und Handwerksbetriebe, auch landwirtschaftliche Hallen sowie Gebäude für den privaten Bereich. 3 Mitarbeiter waren es bei Unternehmensstart – heute beschäftigt die Fima 34 Mitarbeiter, davon 32 in Vollzeit und 2 Auszubildende: ein vorbildhaftes Verhältnis, steht in der Laudation zu lesen! Und so wird für halb Europa produziert: von Budapest im Osten bis nach Portugal im Süden! 4,4 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den letzten 8 Jahren am Standort Waidhaus und Pleystein. Und nun vor wenigen Tagen ein weiterer Coup: Die voit stefan GmbH kauft die Stahlbaufirma Kreutzer in Windischeschenbach.
Mit dann 60 Beschäftigten will Voit ab 2017 etwa 200 Hallen im Jahr fertigen. Nachdem schon heute jährlich rund 4.000 Tonnen Stahl zu 150 Hallen verarbeitet werden, kommen bald weitere 2.000 Tonnen Stahl und 50 Hallen dazu.
Stefan Voit und seine Frau Margit nahmen den Preis aus den Händen von MU Landesvorsitzenden Hans Michelbach und Ministerpräsident Horst Seehofer entgegen. Bezirksvorsitzender Josef Zimmermann (Regensburg) und sein Stellvertreter Harald Gollwitzer (Floß) gratulierten.
Um die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nachhaltig zu sichern, machte sich die MU beim Mittelstandstag für zahlreiche Reformen stark. Das von den Delegierten verabschiedete Zehn-Punkteprogramm soll Teil des neuen Regierungsprogramms der Unionsparteien werden. So werden das Ende der kalten Progression und eine Steuerbremse gefordert, weiterhin unter anderem flexible Regelungen der Arbeits- und Lebensarbeitszeit und ein umfassender Bürokratieabbau. MU Chef Hans Michelbach mahnte, dass die gute konjunkturelle Entwicklung in Deutschland kein Selbstläufer ist. Die Steuermehreinnahmen sollen nach Auffassung des Wirtschaftsflügels der CSU zu je einem Drittel für die Schuldentilgung, die Investitionsförderung und Steuersenkungen verwendet werden.
Ministerpräsident Horst Seehofer freute sich beim Mittelstandstag, über seine erfolgreichen Verhandlungen beim Bund – Länder-Finanzausgleich. Hier muss Bayern ab 2020 pro Jahr 1,3 Milliarden Euro weniger einzahlen. Die Einsparungen wird nach Seehofer der Freistaat in den Abbau der Verschuldung stecken. Der Parteivorsitzende bekräftigte die Forderung der MU und der CSU nach einer deutlichen Steuerentlastung sowohl des Mittelstandes als auch der Mittelschicht. 25 Jahre nach der deutschen Einheit sei, so Seehofer, die Abschaffung des Soli, ohne Gegenfinanzierung, überfällig.
Innenminister Joachim Herrmann unterstrich die hohe Bedeutung des Mittelstandes für die bayerische Wirtschaft. „Wir sind auch stolz auf unsere großen Betriebe. Aber dass wir so stark sind, das verdanken wir weithin dem Mittelstand“, sagte der Minister.
Der Vorsitzende der CSU-Mittelstands-Union, Hans Michelbach, kritisierte scharf die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) wegen Ihres Kurses in der Währungspolitik. Er warf der Kommission vor, Ländern mit zu hohen Staatsdefiziten nicht entgegenzutreten, sondern sie zu vertragswidrigem Handeln geradezu zu ermutigen.
Die Aussage von EU-Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker, er wolle nichts gegen die fortwährenden Verstöße Frankreichs gegen die Haushaltsdisziplin unternehmen, weil es eben um Frankreich gehe, „ist ein unglaublicher Affront gegen rechtsstaatliche Prinzipien“. „Ich bin von Kommissionspräsident Juncker maßlos enttäuscht“, sagte Michelbach.
Der EZB und ihrem Präsidenten Mario Draghi warf er vor, mit einer „ruinösen Niedrigzinspolitik“ und den Anleiheaufkäufen die Risiken eines konjunkturellen Rückschlags zu erhöhen. Wer Vorsorge betreibe, ob Bürger oder Mittelstand, sei der Dumme, während gleichzeitig Reformverweigerung und Schuldenpolitik in vielen Euro-Ländern gestützt würden.